Spannender Fund: Westlich der Cheops-Pyramide in Gizeh haben Archäologen eine L-förmige Anomalie im Untergrund entdeckt – möglicherweise ein noch unbekanntes Grabmal. Die unbekannte Struktur liegt unter einer sandigen Freifläche des Westfriedhofs von Gizeh und scheint dem Bodenradar zufolge aus senkrechten Wänden oder Hohlräumen zu bestehen. Nach Ansicht des Teams könnte es sich um den zugeschütteten Eingang eines unterirdischen Kammergrabs handeln.
Die Pyramiden von Gizeh gehören zu den berühmtesten Bauwerken der Welt. Sie wurden vor mehr als 4.500 Jahren als Grabmäler für die ägyptischen Pharaos Cheops, Chephren und Menkaure errichtet. Um diese Pyramiden herum ließen die Herrscher mehrere Friedhöfe mit Grabanlagen – sogenannten Mastabas – für Angehörige und hohe Würdenträger und Beamte ihres Reichs anlegen. Diese Gräber bestanden aus rechteckigen oberirdischen Bauten, die die unterirdischen Grabkammern und ihren senkrechten Zugangsschacht überdeckten.
Die größte und gräberreichste Nekropole auf dem Pyramidenplateau von Gizeh liegt direkt westlich der Cheops-Pyramide. Auf diesem rund 560 mal 370 Meter großen Westfriedhof stehen mehrere hundert einheitlich in Nord-Südrichtung ausgerichtete Mastabas.

Was verbirgt sich unter der freien Fläche?
Das Merkwürdige jedoch: „In der Mitte des Westfriedhofs gibt es eine freie Fläche ohne oberirdische Bauten“, berichten Motoyuki Sato von der Tohoku Universität in Japan und seine Kollegen. Dieses 80 mal 110 Meter große Areal scheint völlig leer zu sein. „Aber gibt es dort auch unter der Erde wirklich nichts? Bisher wurden dort keine Untergrund-Erkundungen durchgeführt“, so die Archäologen. Dies haben sie nun nachgeholt. 2021 und 2022 kartierten sie den Untergrund dieser sandigen Freifläche mittels Bodenradar und Leitfähigkeitsmessungen.